Trailscoutingreport Hochfelln (Chiemgauer Alpen)

Heute wieder auf Trailsuche gewesen, ausnahmsweise nicht im Woid sondern mal wieder in den Chiemgauer Alpen – da war noch ein Berg hinter dem Chiemsee, den ich selbst noch nicht erkundet hatte: der Hochfelln (1670m, Siegsdorf/Bergen). Lange Vorlaufzeit, da aufgrund der Kabinenbahn sehr stark von Turnschuhwanderern besucht und auch bei “echten” Rotsocken sehr beliebt. Also von Haus aus nur <>WE und <>Ferien. Viel hats ehrlich gesagt nicht geholfen, war trotzdem jede Menge los, und das obwohl auch der Hochnebel keine Gipfelfotos für eine gekaufte Liftkarte hergab. Ich glaube, ich hab heute noch nie so oft an einem Vormittag “Servus”, “Grüß Gott”, “Danke”, “Bitte”, “Gerne”, “Viel Spaß”, “ja, hier fahr ich wieder runter” und “nein, ist kein Ebike!” gesagt….

Besten Dank an den DAVler Bernhard Spirkl für die Unterstützung mit Basis-Material  und -Infos!

Gestartet am Ortsrand von Bergen am Sportplatz (Alternative zu den 2 Euro für den Parkplatz an der Talstation der Hochfellnbahn), gleich mit Erfolgserlebnis: Trinkblase ausgelaufen, besten Dank, Grüße an Fa. Camelbak, F****t Euch.

Man kann gut 50% des Uphills auf Forststraßen rauftreten, allerdings großteils mit steilen Rampen, kurze Abschnitte sogar jenseits der magischen 20% – Kotzgrenze. Kurz über der Bründlingalm (1060m) hat man dann noch ca. 600hm schieben/tragen vor sich. Solltet Ihr das mal nachmachen: von den schwierigsten Passagen (S3 – S4) sind auch weiter unten schon ein paar Kandidaten dabei – wer da schon große Augen macht kann sich das weitere Raufschieben auch gleich sparen! Vom Gipfel weg bin ich 2 oder 3 mal abgestiegen, ein Mal auch ohne weiteren Fahrversuch (unfahrbar). Wer mit S3 klar kommt schafft den Downhill mit ein paar Sicherheits-Abstiegen. Mit S4-Skill müsste es zu 95% fahrbar sein. Wären da natürlich nicht die Massen an Wanderern, die hier ein Höchstmaß an Geduld und Rücksicht fordern. Teils sehr schmale Wege ohne Sicht, alle paar Minuten Begegnungsverkehr…wer hier “Flow” sucht muß zum Bikepark, gibts am Hochfelln nicht. Oder doch, aber erst kurz unterhalb der Mittelstation. Auf Höhe der Mittelstation geht ein Steig vom Schotterweg ab (“Bergen über Steig”), der heftig beginnt (knackige S4-Stellen, Steine und ausgewaschene Wurzeln im Wechsel), aber leider dann schon nach gut 100hm schlagartig harmlos wird, holpriger S0-Karrenweg, Richtung Tal dann regelrecht Kinderwagentauglich, zum einschlafen. Ballern geht hier übrigens auch nicht, definitiv weniger los als zwischen Mittelstation und Gipfel, aber immer wieder Wanderpäärchen unterwegs.

Fazit: Gut 700hm sensationieller Enduro-Trail vom Feinsten bis ca. Wimmerboden, die restlichen 600hm ziemliche Zeitverschwendung. Zu viel Rotsockenbetrieb tagsüber, auch außerhalb WE und Ferien. Geheimtipp für den frühen Morgen oder späten Abend im Sommer, wenn man eh grad dort irgendwo Urlaub macht. Sonst besser nicht. Extra anfahren mit dem Auto?  – Nein.

Einen gps-Tipp hatte ich noch im Ärmel, siehe Screenshot, der abgebrochene Track zur Gleichenberg-Alm. War nix, Verbotstaferl mit in den Wanderweg geschlagenen Eisenpfosten bis zur Alm runter, der selbsternannte Berg-Sheriff meinte es wohl sehr ernst….

Ich überlege noch, die Tourdaten freizugeben….mal drüber schlafen 🙂

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Ein Kommentar

  1. Sehr schöner und umfangreicher Bericht. Danke dafür.
    Wenn doch nur mehr Zeit wäre…

Kommentare sind geschlossen