Der Räuber-Heigl-Trail

Der Kaitersberg ist zwar eigentlich ein “Wanderberg”, hier nachlesen!, zwei Outlaws der Woidrider haben sichs aber trotzdem nicht nehmen lassen 😉 Am Freitag abend ist die Hütte schon zu, die 5,6 Wanderer waren eher von uns amüsiert als gestört 🙂 Interessante Mischung aus Schieben, Tragen & verblockten Felsen-Trails. Patrick hats gefallen (hat er zumindest gesagt….) und mir ja sowieso.

So nicht!

Mit Bestürzung erfuhr ich vor kurzem von einem Vorfall bei einem Blogger-Kollegen vom freeride-blog:

Nach einem Blogbeitrag über die Trails rund um den Kaitersberg bekam er einen Beschwerde-Anruf vom Kötzinger Stadtvater, solches zu unterlassen und warf ihm wohl dabei die ganze Palette an Vorurteilen, Halbwahrheiten und Verbotslügen vor, dem unser Sport schon immer ausgesetzt wurde. Bitte hier nachlesen.

Mittlerweile kocht die Suppe, die “Mittelbayerische Zeitung” hat davon Wind bekommen und den Blogger dazu interviewt. Stay tuned, sobald es dazu was gibt, bringe ich es hier.

Um das klar zu sagen: Ich war in der ursprünglichen Fassung des Blogbeitrags auch kritisch, und empfahl entsprechende Warnhinweise nachzubessern (was auch prompt gemacht wurde). Der Kaitersberg ist tatsächlich sensibel, stark frequentiert und quasi der Hausberg der Kötztinger. Aber deswegen auf keinen Fall fürs MTB illegal oder “ungeeignet”, was auch immer damit gemeint sein soll. Denn: sofern keine besondere, begründete Verordnung das allg. Betretungsrecht beschränkt bestimmt einzig der Geübte(oder ungeübte…) Biker, welcher Weg wann, wie und wo befahrbar ist und nicht der Bürgermeister. Die Sensibilität des Kaitersbergs, die bereits dort bestehenden Schutzzonen, sowie der Vorrang der stets freundlichen Wanderer dort sind uns völlig bewusst. Deswegen wird auf diesem Blog zum Thema Kaitersberg auch nichts gelöscht, verändert oder ergänzt.

Trailscouting-Report Kaitersberg III – Rauchröhrensteig

last not least, nach bereits zwei durchgeführten Trailsuchen am Kaitersberg, dem Höhenzug und Hauswanderberg der Bad Kötztinger, hab ich mir heute die sog. Rauchröhren sowie das Steinbüheler Gesenke näher angesehen; das der Kammweg an sich fürs Trailsurfen im klassischen Sinn wenig taugt hatte ich schon geahnt; meine Hoffnung war, vom Goldsteig weggehende lohnende Tracks aufzuzeichnen. War aber leider so wie (fast) immer am Kaitersberg: abgesehen vom Räuber-Heigl-Trail (siehe vorige Berichte, Tourblatt) Singletrails de facto nur da, wo der Holzbauer nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll raufkommt, also nur oben im groben Fels. Alles andere sind planierte Rückewege.

Musterbeispiel: der entdeckte Trail von den Rauchröhren runter nach Eschlsaign. Beginnt sehr spannend, handtuchbreit, ca. 50hm.

sind die größeren Felsbrocken weg, siehts dann so aus – charakteristisch.

Deckungsgleiche Erfahrungen hab ich auch beim ersten Mal mitm Holger gemacht, sowie auch beim zweiten Versuch. So verwundert es dann kaum noch, so ein Schild wie das hier am Südhang vorzufinden: Naturschutzverordnung des zuständigen Landratsamts bzgl. Luchs-Schonung im Steinbüheler Gesenke – Betreten, Befahren, Klettern, Reiten, Schwammerl brocka, Husten… alles verboten. Erlaubt: Schießen sorry Jagen, Traktor fahren, Bäume fällen, Wanderwege schottern. Das ist mindestens schwer vermittelbar; ich fände auch noch andere Beschreibungen, verkneife ich mir 😉

Was bleibt? Jede Menge! Nur nicht am Wochenende; War heute werktags<>Ferien unterwegs, immer noch einiges an (freundlichem) Wandervolk unterwegs, könnt Ihr dann selbst hochrechnen wie es da an einem der beliebesten Wanderwege im Bayerwald am Wochenende zugeht – Sinnfrei mit dem Trailbike. Durch die Rauchröhren zu steigen mit dem Bike auf der Schulter bleibt so oder so den konditionsstarken vorbehalten, die die dafür nötige Fitneß sowie auch Geduld mitbringen. Bike&Hike lohnt sich hier schon, vorausgesetzt man hat ein Auge für diese Landschaft, wie geschaffen für einen Fantasy-Film. Hatte ja hier schon mal beschrieben man meint hier, daß einem jeden Moment ein Troll von hinten mit der Keule eins über die Rübe zieht. Diese Angst ist berechtigt – hier das Beweisbild, ein Trollfuß, eindeutig.

Schieben,Tragen, unterbrochen durch kurzes Gestolper durch S3-Steinfelder. So gehts durch das Steinbüheler Gesenke, bis man auf einem vorgelagerten Grat kommt bei dem die Felsbrocken sich nicht mehr gar so arg auftürmen. Ab diesem Punkt kann man mit fast durchgehendem Gefälle super durch grantige S2 – S3 bis unter die Kötztinger Hütte runter surfen! Ab der Kötztinger Hütte dann altbewährt zur Räuber-Heigl-Höhle, Hufeisentrail, etc. So, insgesamt gesehen, eine lohnende Tour für BBSler (BikeBergSteiger), alle anderen besser nicht. Hab heute zwei Kollegen getroffen, mit E-Bikes augerüstet – bisserl verschätzt wohl, wie die Wege oben am Kamm auch bergauf aussehen. Die beiden waren sowas von fix und foxi 😀 😀 Feine Sache, so ein E-MTB – aber auf der Schulter machts wohl keinen Spaß 😉

Ausarbeitung des Tracks zum Nachfahren dauert noch wegen Optimierungsbedarf, kommt äs soon äs möglich.

Visuelle Eindrücke von heute:

Tourbericht Kaitersberg Juli 2017

Endlich sind wir (Ich&Holger) mal dazu gekommen, die ganze “Räuber-Heigl-Tour” abzufahren. Das nachmittags zu starten war eine gute Idee, gut gelaunte, vereinzelte Wanderergruppen gaben uns jede Menge hilfreicher Tipps und Sicherheitsweise. Wie wir sowas nur immer alleine schaffen…? Den “Ar6” haben wir heute also ebenfalls mal getestet – und durchgefallen. Leider. Für technisch Fortgeschrittene ist unserer Meinung nach nur der obere Teil (ca. 1/3 der Strecke) wirklich lohnenswert (sehr sogar), weiter unten kommen dann nur noch gröbere Waldwege und dann Forststraße – was für Einsteiger. Bekannt knackig anspruchsvoll, in toller Fantasyfilm-Landschaft: der RH-Trail. Schöne, runde Sache, der Hufeisentrail als Alternative zur Teerstraße zurück zum Parkplatz definitiv funny – Restkondition vorausgesetzt, da muß ordentlich mitgetreten werden.

Tourblatt überarbeitet.

Uuuund noch ein paar Bilder (Ja, freili, isjaehklar…)

Trailscoutingreport Kaitersberg II

In enger Kooperation mitm Andy (-> https://woidriders.eu/?p=4056 ) wird der Bad Kötzinger Hausberg, der Kaitersberg schon länger ins Visier genommen. Neben Andys Anregungen hab ich mir heute beim zweiten Versuch die momentan relativ schneefreien südlichen Trails näher angeschaut. Vom über den Kammweg verlaufenden Goldsteig gehen von den 1000ern Riedelstein, Rauchröhren, Mittagsstein und Kreuzfelsen Wanderwege ins Tal. Die offiziellen, auf der Sonnenseite runtergehenden hab ich heute gescoutet. Fürn Andy und die Interessierten ausführlich, alle anderen schaun sich halt ggf. nur die Bilder an 😉

Übersicht/GPS

(dient nur zur Orientierung, NICHT zum nachfahren geeignet, Fehler und Verfahrer!)

Gesamtstrecke: 40441 m
Maximale Höhe: 1060 m
Minimale Höhe: 361 m
Gesamtanstieg: 1912 m
Gesamtzeit: 09:58:16
Download file: Active Log_24-04-17_Kaitersberg.gpx

In Bad Kötzing gestartet. Den Zellertal”radweg” nach Arnbruck benutzt zwecks Ersteindruck von der Gegend. Kann man sich sparen, ist noch nicht mal ein Radweg sondern eine viel befahrene Landstraße, mit Radwegkennzeichen unter den Verkehrsschildern. Für eine Tourismusregion schwache Leistung. Ab Arnbruck wählte ich den 7er Wanderweg nach Eck neben der Hauptstraße. Bergauf stellenweise ungemütlich. Bergab für Einsteiger ein sehr schöner S1er, kann man empfehlen.

Durchs Ecker Skigebiet, via Goldsteig/E6er zum Riedelstein. Hier ist der Premium-Wanderweg Goldsteig alles andere als Premium. Hier braucht der Harvester dem Rückewagen keinen Platz machen, hier hat klar die Landschaftspflege Vorfahrt.

Ziel war der Kleinere der zwei Riedelsteine, bessere Aussicht und der Weg vom Großen zum Kleinen Riedelstein lohnt sich M.M. ohnehin nicht. Schönes, ruhiges Plätzchen mit toller Aussicht.

Bike umdrehen und kurz wieder zurück, netter Traileinstieg.

dann hab ich den 11er Wanderweg nach Riedl zum Testen auserkoren. Der beginnt kurz unterm Riedelstein und ist bis runter eindeutig was für Anfänger, oder wenn Mutti dabei ist. Ein sehr einfacher S0er mit ein paar kurzen S1-Stellen. Mir hat er keinen Spaß gemacht, aber soll ja für alle was bei die Woidrider geboten sein, also wirds auch davon einen Tourvorschlag geben, isjaehklar.

Bilder vom 11er:

Zufällig gefundenes Schmankerl: der 6er Wanderweg als “Verbinder”, verläuft oberhalb des Zellertalradwegs im sanften Auf und Ab unterhalb des Höhenzugs zurück Richtung Bad Kötzting. Sehr sehr nett.

Nun zum Tiefpunkt der Tour heute: der “Bk7”, auserwählt zum Scouten, bergauf. Absichtlich, um Zeit zu sparen – Ziel war ohnehin die Kötzinger Hütte und zum Runterfahren hätte eh die Zeit gefehlt. Diesen Wanderweg könnt Ihr einfach mal vergessen. Auch als Wanderer übrigens. Den hat sich der Waldbauer zurecht gestutzt und ausgebaggert. Das Wied bleibt auch gleich liegen – bringt ja nix, das Kleinzeug. Ist also ein Hoizziaga mit Wanderwegbeschilderung. Auch zu Fuß null Erlebniswert.

Drauf gschissn. Kötztinger Hütte ist wohl Pflichteinkehr. Kaffee und Kuchen sehr lecker, gibts nix. Bierprobe fiel heute aus, der Andy hat mich ja schon vorgewarnt, was noch auf mich zu kommt…

…zunächst noch relativ entspannt, allerdings mit ersten “Warnungen”, kurze verblockte Passagen rüber zum Kreuzfelsen. Ein wirklich schönes Fleckerl Bayerwald, auch der Weg dorthin wie aus dem Fantasy-Roman.

So. Jetzt wirds ernst. Vom Kreuzfelsen wieder runter und dann zur “Räuber Heigl – Höhle”. Und da frag ich mich jetzt schon, warum wir zum Trailtraining übern Brenner zum Gardasee oder weißderGeier hinfahrn. Freilich: Panorama, Flair, etc. …schon klar. Aber wenns ums reine Üben geht: Leute, gibts alles im Woid! Krasser Scheiß. Vom Kreufzfelsen startend gehts mit S5 los – für mich nicht, keine Lust auf Heliflug…Alter, bistdudeppert….das erkennt man auf den Pics schlecht – einfach glauben: Nein.

Hier stoppt Euch die Mathematik: Lenkerbreite B > Felsenspaltmaß Fm.

Ein paar Stellen hab ichs probiert, so richtig hats aber freilich ned geklappt. Egal. Der Kreuzfelsen sagt Dir einfach an: Du kannst mal GAR NIX, geh nach Hause zum Kettcar-fahren 😉 Oder kauf Dir ne Modelleisenbahn, is auch ein schönes Hobby…

Jetzt gehts zum Räuber-Heigl-Trail und DA hat der Andy aber sowas von Recht wenn er sagt: genau das Richtige. Ein richtig hundsgemeiner S3er, sehr tückisch. Gespickt mit ein paar S4 Stellen, die man aber mit einiger Übung und/oder Glück auch meistern kann. Eine Sensation, würde ich sagen. Wers nicht fahren kann, schaut sich beim Bergabschieben den Bayerurwald an. Man wartet regelrecht auf den Troll, der einem mit der Keule eins über die Rübe zieht…

Eindrücke Highlight “Räuber-Heigl-Trail”

Ab dem Plattenstein hab ich dann den “Bk3” gewählt. Damit wechselt man schlagartig von den üblen S3 zu harmlosen S0 – S1, die aber durchaus auch Spaß machen: alle paar Meter  Wassermulden zum Springen… macht Fun, definitiv.

Unten hab ich mich dann vergeigt, bzw. nochmal in den Wald locken lassen wegen einem sehr verlockendem “Handtuchbreiten”. Da er aber kein Gefälle hatte und in die falsche Richtung lief, musste ich leider abbrechen. Der hat ein Hufeisen als Wanderweg-Kennzeichen, lt. Wanderkarte behält er die Höhe und geht später in den vorher erwähnten 6er über. Als Verbindungstrail aber durchaus brauchbar.

Von dem heute gesammelten Zeugs wirds demnächst auch nachfahrbare Touren geben. Nach Rücksprache mit Trailscout 2 😉

Fazit

der Kreuzfelsen und der Räuber-Heigl-Trail ist der Hammer! Leider aber, und auch der Wirt der Kötztinger Hütte hats nochmal deutlich gesagt, auch sehr beliebt beim Wandervolk. Heute waren 4 Wanderer auf dem Weg. Am Schönwetterwochenende ist die große Hütte voll besetzt sagt er. Und ich glaubs ihm. Lasst es.

Ansonsten ist der restliche Südhang bis vor nach Arnbruck nach meinen Eindrücken fest in der Hand der Waldbauern, die auf den Wanderwegen tun und lassen, was ihnen gefällt. Wenig bis kein Potenzial. Mit dem MTB gibts – auch nach Auskunft vom Wirt – keinen Weg rauf zum Höhenkamm, den man im Sattel komplett fahren könnte. Am Schluß werdens immer >30 Prozent Steigung. Die Wirtsleut bringen Ihr Zeugs mit Spezialfahrzeugen da rauf, was immer das heißt…

@Andy: Den Kammweg über die Rauchröhren hab ich bewusst nicht probiert, da nach Eigenrecherche sinnfrei (Aussagen von Dritten, Kartenmaterial). Verblocktes Auf und Ab ohne irgendeinen Spaßfaktor. Aber: ich halte Dich natürlich nicht auf 😉