Technischer Abschlußbericht 2012
2012 war das bisher härteste Jahr für Bike und Fahrer seit dem Kauf des Cube Stereos im Winter 2009/2010. Was am Fahrer nahezu spurlos vorüberging (bis auf ein paar nicht erwähnenswerten Kratzern und blauen Flecken), bekam umso heftiger das Arbeitsgerät ab. Mittlerweile sieht man auf den ersten Blick den intensiven Gebrauch, vor allem der Woid hat seine Spuren hinterlassen…mal sehen, was der Lackdoktor noch kitten kann.
Paradebeispiel dafür, in welchem Zustand der Rahmenlack mittlerweile ist.
Hm. Trotz Kettenführung immer noch Lackschäden durch verfangene Ketten
Bei großen Sprüngen springt die Kette von OBEN ab. F**K!! Also oben auch NOCH eine Rolle? Gute Frage….wann hört das Upgraden dann auf? Hmpf….
Wer allerdings Steintrails rockt und anschließend über Lackschäden jammert..naja….
ein ganz anderer Kaliber war heuer die zerstörte Hinterradnabe in Kombination mit übertriebener Sparsamkeit meinerseits: wie nachträglich festgestellt, gelangte – trotz Druckreiniger-Tabu – Waschwasser in die Hinterradlager, was zum vorzeitigen Verschleiß derselben führte. Statt zu tauschen habe ich mit Nachfetten und Lagerspiel einstellen nachgeholfen. Von mir unbemerkt löste sich durch die defekten Lager das Nabensystem wieder. In der Folge löste sich der Freilauf (mitsamt der Kassette) von der Nabe. Kurz vor Ende der Hochrieß-Tour drehte sich dann der Antrieb plötzlich leer beim Pedalieren. Mit Bordwerkzeug die Nabe wieder festgezogen, Tour gefinshed. Tatsächlich hätte ich aber besser die Tour besser mit Schieben beenden sollen:
Deutlich kann man die teilweise weggebrochenen Zähne vom Freilauf-Ritzel sehen. Wie dann bei der nächsten Tour mit Herbert auf den Hirschenstein festgestellt, ähnelt das Weiterfahren so einer Art russischem Roulett – wenn die Widerhaken des Freilaufs sich durch die schadhaften Zähne während der Abfahrt verhaken –> Vollblockade des Hinterrads mit anschließendem Einzugs der Kette und Abwurf des Idioten am Lenker
Zu meinem Glück passierte das Ganze auf einem Flachstück VOR dem Hirschenstein-Finale:
Da nun auch der Speichenkörper hinüber war….
….hab ich mich dann doch für Neukauf eines Hinterrads entschieden. 60 Euro
Neuteile schützen allerdings nicht vor Fahrfehlern. Schnappschuß der ersten Woidtour mit neuem Hinterrad:
Und dann gabs 2012 die ersten Verschleiß-Erscheinungen an den Rahmengelenken: eine deutliche Schwachstelle an der Lagerung des Dämpfers.
Oben mit Nadellagern verbaut, soll unten an der Schwinge das Fahrergewicht und die artgerechte Haltung des Cube ein Metallstift und Lagerbuchsen aus Aluminium aushalten. Was im Dämpferauge wegen der Magnesiumbuchse leidlich funktioniert – aber ganz sicher NICHT zwischen der Bohrung der ALU-Buchsen und dem Metallstift aus Werkzeugstahl. Die Buchsen waren hoffnungslos ausgeschlagen, was sich zuerst in total nervigem Geklacker bei Abfahrten bemerkbar machte und im weiterem Verlauf dann zum Schwimmen des Hinterbaus führte. Für diese zwei Kleinteile wollte FOX ca. 25 Euro – für ein Weißbier drehte mir ein Werkzeugmacher-Spezl zwei neue Buchsen Der Mann ist Gold wert!! Trotzdem ärgerlich, zumal man zwangsweise eigentlich wieder dasselbe eingebaut hat, was unweigerlich wieder verschleißen wird. MURKS
Großschaden Nr. 2: wiederum im Woid. Ruseldownhill über Kanzel. Irgendwo kurz vor Deggendorf ein brutaler Schlag am Hinterrad. Wo/Was/Wie: unbekannt. Ich vermute ein richtig DICKEN Stein und viel Geschwindigkeit. Ergebnis:
…übrigens ging dabei auch noch das Schaltwerk hops – Federbruch – Naja, da schon Schaltwerk Nr.2, hatte ich ja noch eins zum Ausschlachten
und sonst? Ja, klar. Sowas hier:
aber zählt das eigentlich als technischer Defekt?
Service-Logbuch
Eindrücke von der Wartung
Federgabel-Service
die Reinigung der Standrohre und der Tropfen Federgabelöl nach jeder Tour sowie der jährliche Ölwechsel hat sich konkret bezahlt gemacht. Nach 3 gefahrenen Saisons immer noch kein Buchsenspiel feststellbar – die Buchsen und die Rohre sehen immer noch aus wie am ersten Tag!
Nur die Schmutzgummis und die Schaumstoffringe mussten jetzt getauscht werden. Kosten: 10 Euro –> was mich motiviert, an der Federgabelpflege absolut nichts zu ändern.
So sieht übrigens Federgabelöl nach einem Jahr Gebrauch aus:
bedenklich: das Öl war weiß-braun und schaumig, deutlicher Hinweis auf Wasser in den Tauchrohren. Schlecht.
Bremsen
Der Bremsflüssigkeitswechsel wäre heuer eigentlich überflüssig gewesen, kein Wasser und kein Schmutz feststellbar. Wohl aber (wieder) jede Menge Luft. Das jährliche Entlüften für ordentlich Bremspower also ein Must-Do. Und wenn das Bremssystem ohnehin schon offen ist, kann man auch gleich 20ml Bremsöl durchdrücken –> darauf kommts dann auch nicht mehr an.
Dämpfer-Check
Böse Überraschung!
Das der Dämpfer trotzdem bis zuletzt (ohne Luftverlust) einwandfrei funktionierte, halte ich für ein kleines Wunder. So ein Dichtgummi reißt allerdings nicht einfach so. Murks bei der Erstmontage?? Unwahrscheinlich. Vor allem deshalb, weil der Dämpfer dann ggf. 3 Sommer mit kaputter Dichtung funktionierte – ausgeschlossen! Für wahrscheinlicher halte ich, daß ich das bei der letzten Wartung selber verbrochen habe – beim Zusammenschieben evtl. nicht aufgepasst o.ä.
(Lack-)Doktorspiele
Was mit Handarbeit möglich ist
Vorher: Nachher:
Holy Shit!
Rahmenbruch am Hinterbau! Arschkacken!!!
neuer Hinterbau? 300 Euro –> Schweißen! Keine 10km entfernt hab ich einen Spezialisten gefunden der sich zutraut, einen ALU-Rahmen zu schweißen. Somit also beste Heilungschancen
!
Heilungsprozeß – 24 Std nach der OP: die Wunde ist geschlossen, aber noch stark angeschwollen.
36 Std nach der OP: Schwellung zurückgegangen. Wundheilbeschleunigung durch Einsatz spezieller Salben (auf Glasfaser-Basis).
40 Std nach der OP: Aufbau einer neuen, narbenfreien Haut. Grundierung.
48 Std. nach der OP: Decklack
60 Std. nach der OP: Klarlack
!!!ABBRUCH!!! Ein Blick auf die Cube-website ergab, dass mir CUBE freundlicherweise 5 Jahre(!!!) Garantie auf Rahmenrisse gewährt, was die investierte Arbeitszeit überflüssig machte und mir einen Sonderpreis meiner Bikerspezl einbrachte (Volldepp 2012)