Nach viel alpinen Abenteuern wurde es nun wieder mal Zeit mich der Kernaufgabe des Blogs zu widmen: Trails im Woid entdecken. Hab ich gemacht – heute am Dreiländereck; ein – wie ich meine – zu Unrecht meist ignoriertes Bikerevier. Die aus dem Flachland heraus recht weite Anfahrt wird mit eindrucksvoller Landschaft und anspruchsvollen Trails belohnt. Habe heute auch nur einen kleinen Teil des Potenzials gesehen und bin mir sicher: da geht noch mehr. Viel mehr. Aber seht selbst!
Der folgende Bericht ist KEINE Tourbeschreibung zum Nachfahren, sondern nur der Report von dem, was ich heut gesehen hab. Zwei, drei davon ausgearbeitete gps-Touren gibts dann demnächst.
Eckdaten:
Start war am Grenzübergang Haidmühle, da ich den vielgerühmten Schwarzenberger Schwemmkanal auch mal sehen wollte.
Fazit: wunderschöner Radweg, der durch den ruhigen und einsamen Sumava-Nationalpark führt. Genau das richtige für Genußradler, Endurobiker mit grobstolligen Reifen und schwerem Marschgepäck werden hier sicher nicht glücklich. Allerdings: der wirklich schöne Plöckensteiner See kann mit dem Rad nur so erreicht werden.
Ab hier ist offiziell Ende Gelände fürs MTB: Verbotsschilder an jedem Traileinstieg:
Wer sich dran hält, hat ergo einen schönen Wandertag vor sich. Ich hab mich SELBSTVERSTÄNDLICH dran gehalten. eh klar. So siehts jedenfalls hinter der Schranke aus:
Der Aufstieg zum Plöckenstein (das 1. Etappenziel heute zum Trailtesten) kann allerdings so oder so nicht lang in den Pedalen bewältigt werden. Es folgt ca. 1h schieben&tragen, aber mit Traumwoidpanorama in Richtung Moldausee und Hochficht (OÖ).
Am Plöckenstein angekommen traf ich gleich zwei Einheimische, die mir ein paar ordentliche Tipps in Sachen Trailspaß geben konnten. Spontan also den Tipps gefolgt – weiter zum Dreiländereck. Eindrücke vom Kammweg rüber zur “Dreiländermark”
Deutlich zu sehen: der unterschiedliche Umgang mit dem Borkenkäfer beiderseits der Grenzen (links vom Weg Sumava/CZ, rechts OÖ)
Dreiländereck CZ/D/Ö Mehr Schilder als Wald
hier gabs das 1. Highlight: der Grenzbachtrail nach Riedelsbach. Wenig Gefälle (dadurch gefühlt seeehr lang), von oben weg lang schwer fahrbar, sehr steinig und durch das geringe Gefälle eine doppelt schwierige Aufgabe – komplett fahrbar, aber nur mit zügigem Tempo. Da kommt man bergab mächtig ins Schwitzen UND muß das Bike ruhig halten. Witzig.
im weiteren Verlauf wirds dann flowiger.
raus kam ich (nach etlichen Entscheidungen, andere lohnenswerte Trails wegen Zeit und Konditionsbedenken links liegen zu lassen) in Riedelsbach unterhalb vom Dreisessel. Also nochmal hochkämpfen….
Der Dreisessel mitsamt Hütte is ned so mein Fall – schön, aber total überlaufen (kann man ja mit dem Auto hinfahren…aha, aha….)
Dahinter wirds dann aber auch gleich wieder ruhiger und auf dem geplanten Finaltrail, dem Winterwanderweg war dann auch fast gar nix los. Der Trail is genial! Oben knackig verblockt, ausgewaschen, stückweise geröllig. Dann immer flüssiger, schneller, schneller, yehah! Zum Schluß dann ein Karrenweg, der alle paar Meter brutal eingebaggerte Wassermulden drin hat, die ideal zum Springen da liegen wer das richtig macht, der katapulierts da jedesmal meterweit raus, sensationiell!
Zurückrollen nach Haidmühle….
Fazit: aus dem gesammelten Material lässt sich schon mal eine geniale Trailtour basteln, evtl. in zwei Längen. Der Schwemmkanal ist für uns das falsche, Plöckensteinsee zu umständlich UND verboten. Also zukünftig auf der Böhmer- und Bayerwaldseite bleiben. Zum Auschecken gibts da jedenfalls noch mehr als genug