Ab 2017 soll es dann soweit sein: das Go-Live des LEADER-Projekts des Tourismusverbands Ostbayern, das uns in den Bayerwald locken soll.
Die Pressemitteilung:
Ich ahne bereits das Schlimmste:
“Der Radweg muss auf geeigneten Wegen verlaufen.”
Trotz Haftungsausschluß hat man – wie erwartet – nicht den Mut gehabt, zumindest eine fahrtechnisch interessante Variante anzubieten. Der voraussichtliche Streckenverlauf (GPS-Daten sind nicht verfügbar, man setzt wohl vollständig auf umständliche Beschilderung).
Soweit man das auf der eher schematischen Darstellung beurteilen kann hat man sich wirklich Mühe gegeben um einen möglichst vollständigen Eindruck des Bayerwalds zu vermitteln. Der Streckenverlauf richtet sich aber – wie erwartet – an den klassischen CC-Bergradler, an den wirklichen Highlights für Trailfreunde wird konsequent vorbeigefahren. Schade.
- für das investierte Geld (6stellige Summe!) hätte man durchaus auch eine technisch interessante Variante anbieten können, notfalls auch nur als gps-Download
- ein Woid-X zieht grundsätzlich nur eine bestimmte Sorte MTBler an: fitte CC/AM-Biker, die auch ein paar Tage am Stück treten wollen. Der Ansturm auf die Hotels und Pensionen entlang der Strecke wird sich daher in Grenzen halten
- Der MTB-Sport hat sich in letzten Jahren weiter entwickelt, dem wird hier nicht Rechnung getragen. Ein Trailtourenangebot der jeweiligen Regionen und Nutzung der Ski-Infrastruktur in Kombination mit Übernachtungs-/Liftnutzungsangeboten (so wie das in den Alpen schon länger umgesetzt wird) wäre das Konzept
Fazit: Steuergeldverschwendung. Gut gemeint, aber falscher Ansatz. Mit Forststraßen-Beschilderung wird sich an den Übernachtungszahlen nichts gravierendes ändern, Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten das ja eigentlich schon deutlich genug gezeigt.
Ich empfehle allen Woid-X-Interessierten Trailfreunde die bereits vorhandenen und bewährten inoffiziellen Routen: Pandurensteig, Goldsteig, usw.
Wie ist Eure Meinung?
Für die breite und grösser werdende Masse an Sonntagsradlern finde ich die Trans Bayerwald im Prinzip nicht schlecht. Ich weiß nicht wieviel % dieser Runde bereits vorher als MTB Touren verwendet wurde. Im Endeffekt wurde nur eine Streckenführung durch den ganzen Bayerwald entwickelt. Zum Einen um das offizielle Netz etwas zu erweitern, zum Anderen um mit 800 Km dem AlpenX Konkurrenz zu machen. Es wird damit versucht Aufmerksamkeit zu erlangen. Für die Strecke selbst wird vermutlich kein Cent ausgegeben. Das ganze Geld versickert in Versicherungsfragen, Beraterkosten und demnächst bei der Prospektmafia. Aber wie sind die Aussichten. MTB Touren hatte der Bayerwald auch schon vorher mehr als genug. Sportler die den kompletten Bayerwald umrunden dürfte man an einer Hand abzählen können. Um ein Image als Trainingsregion für !!! den AlpenX zu generieren haben die Waidler kein Geld. Die meisten Biker, die länger im Woid verweilen bleiben an einem Platz. Und dort gilt es attraktive Angebote für alle zu schaffen um die Masse aus der Natur rauszuhalten.