Einmal jährlich mal das Kartenmaterial überprüfen, updaten und mal schlau machen was es Neues gibt – Pflicht für Tourenplanung in Eigenregie. Ich verfolge die Entwicklung der Qualität der Karten jetzt seit ca. 12 Jahren und beobachte einen gravierenden Wandel. Um 2003 galt noch: was nichts kostet, ist auch nichts. OpenSource-Karten waren ungenau, fehlerhaft, unvollständig. Topografische Informationen fehlten und/oder mussten umständlich manuell selbst hinzugefügt werden. Wie siehts aktuell aus? Ein Vergleich. Hier als Fixpunkt die Gegend um den Dreitannenriegel – hier kenne ich jeden Trampelpfad (hoffe ich…) und kann so auch mitreden.
Die aktuelle “Topo Deutschland V7 Pro” von Garmin für 129,- Euro
Höhenlinien top, detailiertes Gelände, aber das Wichtigste zu ungenau: dicke Doppellinien, einfache Linie und gestrichelt oder rot für Fernwanderweg. Das ist zum Tourenplanen definitiv zu wenig. Zudem unvollständig und fehlerhaft. Karte routingfähig.
OpenMTB-Map, Stand Dezember 2015, kostenlos, als fertig zusammengestellte .exe für Windows:
Höhenlinen ausreichend, Geländedetails mangelhaft (Wald, Bäche, Felsen….). Wegeinformationen top! Anhand der Kartenlegende kann auch der Ortsunkundige vorab abschätzen, was bergauf/bergab fahrbar ist, ob nur langweilige Forststraße (hier zB rot, langgestrichelt) oder Trail (grün/weiß). Nicht routingfähig, keine Höhenprofilanzeige in Basecamp (muß ggf. umständlich selbst erstellt werden).
Velo-Map, Stand Dezember 2015, kostenlos:
ähnliche Geländedetails wie bei der OpenMTB, Wegeinfos top, wenn auch nicht ganz so detailiert wie oben, gerade deswegen M.M. besser geeignet für den Einsatz vorort (die Farbcodes der obigen Karte kann sich auswendig kein Mensch merken, hier eignet sich die Darstellung mit Punkten und Strichen besser). Nicht routingfähig, keine Höhenprofilanzeige in Basecamp.
Fazit/persönliche Meinung: Garmin hat um den Preis, seine Karten unbedingt als routingfähig anzubieten einen kapitalen Fehler gemacht. Dieses Feature braucht man als Outdoorsportler nur höchst selten, wenn überhaupt. Um diese Funktion anbieten zu können hat man auf Wegedetails verzichtet (anstatt man die falsch eingezeichneten Wege mal korrigiert hätte…), so daß sie – zumindest für mich – unbrauchbar geworden ist. Das Tracking macht das Routen großteils überflüssig und das ständige Gepiepse des Navis beim Trailsurfen geht mir schlicht auf den Sack. Dafür knapp 130 Euro ausgeben?
Für die Planung in unbekanntem Gebiet würde ich die “OpenMTB”-Map empfehlen, da kann man sich schon vorab viele, viele Trailtipps raussaugen. Für den Einsatz vorort werde ich ab 2016 – so wie die meisten meiner Gps-Kollegen – auf die Velo umsteigen. Ende Garmin.
P.S.: Ausnahme! Die Vektor-Karte des deutschen Alpenvereins. Für die Planung von alpinen Geschichten hab ich bisher nichts besseres gesehen.
Na wunderbar!!! Da freut man sich doch schon auf die nächte Tour.
tadaa!! (y) (y) (y) Du bist mein Held!!!
danke trotzdem vielmals, der Weg ist glaub ich der Richtige.
Dann kann ich auch nicht mehr helfen.